Die Genossenschaft „Energienachbarschaft Walstedde“ wurde jetzt gegründet.
Ein kleines westfälisches Dorf will eigenständig werden: Die Energienachbarschaft Walstedde verfolgt die Ziele, den Kohlendioxid-Ausstoß im Ort zu reduzieren und von externen Stromlieferungen unabhängiger zu werden. Dazu haben die Initiatoren um Dr. Manfred Lück die Genossenschaft „Energienachbarschaft Walstedde“ gegründet, die die Haushalte mit Wärme und Strom versorgen soll. Die hohen Investitionskosten für die Versorgung mit Energie (Nutzung von Wärmepumpen und Windkraft) sollen anteilig durch Fördermittel („verlorene Zuschüsse“), den Verkauf von Strom sowie die Einnahmen von Mitgliedern und Kunden gedeckt werden. Damit übernimmt Walstedde mit dem geplanten Bau eines Windrades sowie der Nutzung von Wärmepumpen bei der Umsetzung der Energiewende eine Vorreiterrolle. Die Umsetzung des Planes, das Dorf in der Energieversorgung weitgehend klimaneutral und stromautark und damit zukunftsfähig zu machen, soll dafür sorgen, dass die erwirtschafteten Gewinne vor Ort bleiben – und zugleich Versorgungsengpässe vermieden werden. Aktuell haben sich bereits über 260 Interessierte aus dem Ortskern an der Genossenschaft gemeldet, in Walstedde gibt es etwa 640 Gebäude.
Ein bedeutender Meilenstein für die Dorfentwicklung ist gesetzt worden: Die Genossenschaft „Energienachbarschaft Walstedde“ wurde jetzt gegründet. Zu ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern wurden einstimmig Susanne Reuter und Ralf Kotzur gewählt. Alfons Krellmann leitet als Vorsitzender den Aufsichtsrat der Genossenschaft, sein Stellvertreter ist Jens Ordelheide. Als „Erster unter Gleichen“ wolle er gemeinsam mit seiner Ehefrau sowie den vielen Freiwilligen aus dem Dorf und der Umgebung den „Transformationsprozess“ bei der lokalen Energie steuern, so Kotzur bei der jüngsten Gründungsversammlung.
„Ich bin auf die Mitarbeit aller angewiesen“, machte Kotzur deutlich, dass es von der erfolgreichen Gründung der Genossenschaft bis zur Energienutzung noch ein sehr weiter Weg sei. „Aus dem Enthusiasmus und der Idee muss eine professionelle Firma werden“, gab er als Ziel vor. Als „gutes Tandem“ könne er gemeinsam mit seiner Frau die Geschäfte der Genossenschaft ehrenamtlich führen. Noch ohne viel Geld und festangestellte Kräfte müsse nun die Startphase erfolgreich gestaltet werden, damit später die Energieversorgung als örtliches und wirtschaftliches, aber auch ökologisch und sozial tragfähiges Gesamtpaket entwickelt wird.
Als ein „Leuchtturmprojekt“, für dessen Verwirklichung noch „riesige Herausforderungen“ zu bewältigen seien, wertet Walsteddes Ortsvorsteher Heinz Frie das Bündnis der Bürger, das Dr. Manfred Lück als einer der Initiatoren mit „sehr viel Einsatz und Beharrlichkeit“ vorangebracht habe. Sein Dank galt aber auch den allesamt einstimmig gewählten Funktionsträgern, weil sie Verantwortung übernähmen.
Bei der ersten Generalversammlung der Genossenschaft und der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates gab es natürlich auch Pflichtaufgaben zu erledigen: Die Satzung wurde ebenso einvernehmlich beschlossen wie der Beitritt zum Genossenschaftsverband, dem in Kürze die Eintragung ins Genossenschaftsregister folgt.
Dem Aufsichtsrat der „Energienachbarschaft Walstedde“ gehören außerdem an: Daniel Hambrock, Wilfried Huhmann, Manfred Lück, Winfried Schulz, Andrea Sendwicki und Uli Treitschke.
Mitglieder des Aufsichtsrates
Vorstand der Energienachbarschaft Walstedde:
Ralf Kotzur & Susanne Reuter